Musik braucht keine Übersetzung

Bürgerinnen und Bürger aus Kämpfelbach haben das Pfingstwochenende in der italienischen Partnergemeinde Civitella in Val de Chiana verbracht. Neben einem bunten Programm, wurden Gastfreundschaft und unvergessliche Momente geboten.

Uns erwartete kein „echter“ Urlaub in der Toskana, als wir am Freitag vor dem Pfingstwochenende mit viel Aufregung, Spannung und Vorfreude in die toskanische Region bei Arezzo aufgebrochen sind.  Nach der langen Busfahrt, war zunächst nur die Anstrengung vom langen Sitzen spürbar.
Aber bereits nach der Ankunft in den Herbergen folgte ein sehr witziger und ausgelassener Abend. Bunt gemischte Musik mit nicht alltäglichen Klängen holte uns ab und schleuderte uns direkt in südländische Partylaune. Das stellte gleich klar, dass der Austausch noch so manche stimmungsvolle wie auch bewegende Momente für uns bereithalten würde. Aus kultureller Sicht erweckte das temperamentvolle Begrüßungsfest den Eindruck eines riesengroßen, italienischen Familientreffens. Dies war erst der Anfang dessen, was die folgende Tage für uns bereithielten. So besichtigten wir das Museum in Cortona mit mittelalterlicher und vor allem etruskischer Geschichte der Region. Wir sahen uns die Silberschmuck-Schmiede Raspini, das Weingut Pié di Colle und einen sportlichen Wettkampf, der eine Neuinterpretation des mittelalterlichen Speerkampfes war, an. Letzteres war so speziell, weil die nur männlichen Wettkämpfer anstatt auf Pferden zu reiten, die landestypischen Apes nutzten. Das sind die Fahrzeuge für zwei Personen und der kleinen Ladefläche hinten. Dabei durfte unser Bürgermeister Udo Kleiner beim Auszählen der Punkte als Jury-Mitglied mitmische(l)n. Außerdem hatten vier Männer aus unserer Gruppe die Ehre, ihre eigenen Künste des Wettkampfes zu testen – die gar nicht mal so schlecht waren. Darüber hinaus darf nicht unerwähnt bleiben, dass wir zu jeder Tageszeit bestens kulinarisch versorgt waren.

Das große Highlight war am Sonntag vor dem Abschlussabend das gemeinsame Konzert des Musikverein Ersingen mit der Bande Musique St. Cecilia aus Civitella.
Zuerst zeigte jeder Verein nacheinander mit eigenen Stücken sein Können. Anschließend war es aber das gemeinsame Musizieren und Unterhalten, was Bürgermeister Udo Kleiner zur Feststellung brachte, dass Musik keine Übersetzung bräuchte. Der Wink ging in Richtung Michele Guarnerie, der in den Tagen die wichtige Rolle als Übersetzer hatte.
Bürgermeister Udo Kleiner und seine Amtskollegin in Civitella, Ginetta Menchetti, betonten in ihren Ansprachen mehrmals die Wichtigkeit von Friede, Freundschaft und Freiheit. Und es waren genau diese Werte, die für alle Teilnehmenden der Reisegruppe erlebbar wurden und mit individuellen Erinnerungen mit nach Hause genommen wurden. Gerade in einer angespannten Zeit mit Taten, die über unser Verständnis hinausgehen, sind wir bewegt von der lebendigen Gastfreundschaft und der Völkerverständigung, die hier in dieser Partnerschaft herrscht und überall in Europa herrschen kann.
Der Musikverein Ersingen freut sich besonders über das Gastgeschenk aus Civitella in den Händen von Dirigentin Eva Riexinger (siehe Foto). Es stellt einen Bogen als Zeichen der Verbundenheit dar und zeigt die Noten der Europahymne, die auch als „Ode an die Freude“ bekannt ist.

Dirigentin Eva Riexinger mit Gastgeschenk  Auftritt MVE in Civitella

Wir danken dem Organisationsteam und allen Menschen, die daran beteiligt waren, dass dieser Austausch so zu Stande gekommen ist. Neben Bürgermeister Udo Kleiner und Michele Guarnerie dürfen Ingeborg und Eddi Vögele nicht ungenannt bleiben. Ebenso bedanken wir uns vielmals bei dem gesamten Team des Freundeskreis Civitella und freuen uns auf den italienischen Besuch in Kämpfelbach in 2018.

Gruppenbild Civitella 2017

 

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