Vereinsgeschichte

Im Jahre 1926 wollte man der Kapelle neuen Nachwuchs verschaffen. Durch die Ortsschellen, ließ man bekannt machen, dass sich junge Leute melden können um sich als Musiker ausbilden zu lassen. Spontan meldeten sich neun junge Burschen und bis zum Jahre 1929 weitere neun.

Wilhelm Kauselmann sen., der bisher der Kapelle als Dirigent vorstand, machte der Verwaltung den Vorschlag, die Proben für die bisherige Kapelle für einige Zeit ruhen zu lassen, damit er sich so ganz der Jugend widmen könne. In dieser Zeit kam es aber zwischen Kauselmann und der alten Kapelle zu Unstimmigkeiten, deren Ursache heute nicht mehr zu klären ist.

Mit übergroßem Fleiß gingen Dirigent und Jungmusiker an ihre Aufgabe. In der neu errichteten Turnhalle stellte man sich das erste Mal der Öffentlichkeit. Der gute Besuch und überaus reiche Beifall beflügelte Musiker, wie auch ihren Leiter, der von den Jugendlichen mittlerweile, wie ein zweiter Vater verehrt wurde.

Nun musste man der neuen Musikgesellschaft einen rechtlichen Rahmen und einen finanzielle Basis geben und eben dies tat man im Jahre 1929 mit der Gründung des Musikvereins Ersingen. Beim hiesigen Schneider, Karl Reiling lies man sich eine Uniform machen, die auch einem Förster gut zu Gesicht gestanden hätte. Im Volksmund nannte man sie die Jäger oder Jungmusik. Vor allem auch zur Unterscheidung zu der ja weiter bestehenden Feuerwehrmusik.

Ein großer Erfolg fuhr die junge Kapelle noch im gleichen Jahr beim Wertungsspiel in Forst bei Bruchsal ein. Mit dem Marsch „Deutschlands Ruhm“ und der „Militärovertüre“ waren sie so erfolgreich, dass der ehemalige Großherzogliche Kapellmeister die Tagesleistung zuerkannte.

Ein wichtiger Meilenstein in der Vereinsgeschichte war der Zusammenschluss im Jahre 1932. Niemand guten Willens konnte sich über das Bestehen zweier Kapellen im Ort freuen, zu mal es zwangsläufig zu Reibereien kam. Die Feuerwehrkapelle hatte im Jahre 1932 in Herrn Reimann aus Pforzheim einen ebenso begabten Dirigenten wie geschickten Diplomaten. Er sah sehr schnell, dass ein zusammengehen beider Kapellen ebenso fruchtbar wie vernünftig sei. Er brachte es fertig, dass nach mehreren gemeinsamen Sitzungen die Vernunft siegte und ein Zusammenschluss erfolgte, ohne dass eine Seite ihr Gesicht verlor. Herr Wilhelm Kauselmann trat als Dirigent zurück und empfahl dem neuen großen Klangkörper Herrn Reimann.

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