Vereinsgeschichte

Vor Beginn der Ära Trenka spielte man meist für Blasmusik arrangierte Streichmusik, später speziell für Blasmusik komponiertes Repertoire. Aber auch vor allem die vielen Melodien, der aus Amerika überschwappenden Musicals. Herr Trenka zeigte sich als Meister aller Richtungen und Stile, wofür ihm an dieser Stelle noch einmal der Respekt und Dank der ganzen Kapelle und des Vereins ausgesprochen werden soll.

Ein wichtiges Rückgrat einer Kapelle ist immer sein Vizedirigent. Mit Helmut Vögele hatte der Verein einen Kameraden aus den eigenen Reihen. Seine großen Verdienste, hat er sich aber nicht nur als zweiter Dirigent erworben, sondern vor allem als Ausbilder. In über vier Jahrzehnten bildete er vier Jugendkapellen aus, weshalb er sich große Verdienste um das Fortbestehen des Vereins erwarb. Aber auch als Regisseur beim bunten Teil so manch unvergessener Abendunterhaltungen hat er sich große Verdienste erworben. Oft hat er auch die Texte selbst geschrieben.

Der § 1 der Gründungssatzung des Musikvereins lautet:

Zweck des Vereins ist die Hebung und Pflege der Musik und der geselligen Unterhaltung.
Diesen beiden Forderungen ist man im Musikverein in höchstem Maße immer gerecht geworden. Man erinnere sich an die vielen schönen Ausflüge, teils zu Fuß, Bahn, Bus oder Schiff. Es ist nicht aufzuzählen, was sich oft nach Musikproben oder Ständchen für Geselligkeiten entwickelten. Es ist nicht in Worten zu würdigen, was bei dererlei Anlässen die Hauskapelle, die „1 A“ beigetragen hat. Aber nicht nur innerhalb des Vereins waren diese sympatischen Musiker das Salz in der Suppe, auch bei Festen und Bällen über die Grenzen des Ortes waren sie zum Inbegriff Ersinger Fröhlichkeit geworden. Man möchte sagen, sie waren eine Institution.

Auch eine weitere Musikergruppe trug und trägt immer noch zum positiven Erscheinungsbild des Vereins bei.

Beim großen Fest zum 50-jährigen Bestehen des Musikvereins vom 5.-11. Juni 1979 hatte man die Musikgesellschaft Flühli aus der Schweiz zu Gast. Beim Schweizer Abend am Samstag den 9. Juni, den die Gäste gestalteten und der vor allem von Schweizer Folklore geprägt war, wie Jodeln, Fahnenschwingen, Alpenmusik usw. war auch eine Gruppe Alphornbläser. Derartiges hörte man zum erstenmal in Ersingen. Und machte auf alle Zuhörer gewaltigen Eindruck. Franz Hoffmann, Hornist in unserer Kapelle, war so von dem eigenartigen Klang dieses Instruments angetan, dass er nicht ruhte, als dass er auch so ein Alphorn besaß und es auch in kurzer Zeit erlernte. Nach kurzer Zeit kamen weitere Liebhaber dieser speziellen Musik hinzu und heute sind sie ein Stück des Vereins und eine echte Bereicherung.

Dieses große Fest war ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte und eine mächtige Demonstration für die Volksmusik. Das Fest gegann mit dem Festbankett am 26. Mai 1979 in der Turn- und Festhalle. Mitwirkende waren der Musikzirkel Pforzheim unter der Leitung von Musikdirektor Rudolf Trenka sowie der hiesige Gesangverein Freundschaft unter der Leitung von Musikdirektor Gerd Fleig. Der Kreisvorsitzende Hermann Schollenberger überbrachte die Grüße des Kreisverbandes Pforzheim-Enzkreis sowie des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg. Eine besondere Note bekam der Abend durch die Auszeichnung an sechs verdiente Musiker bzw. Verwaltungsmitglieder. Die Bundesförderer Metallic in Gold bzw. Silber erhielten Richard Kaufmann, Ewald Reiling, Gustav Elsinger (Elsinger war kurz davor verstorben, daher nahm sein Sohn Reinhard die Ehrung entgegen), Franz Reiling (Ehrenvorstand), Helmut Vögele (Vizedirigent) und Eugen Gallenbach.
Auf dem Kirchbergsportplatz hatte man ein 2500 Personen fassendes Zelt aufgestellt. Schon am Freitagabend begannen die Feierlichkeiten mit dem Fassanstich durch Bürgermeister Korb. Am Samstag war der Schweizerabend, der soeben Erwähnung fand.

Der Sonntag stand ganz unter dem Zepter der edlen Musik. Schon morgens um 9.30 Uhr begann das Frühschoppenkonzert. Am Nachmittag um 13.00 Uhr begann der unvergessliche Festumzug. Nicht weniger als 23 Musikkapellen marschierten durch die festlich geschmückten Straßen bis zum Kirchberg, wo vor der Schulturnhalle der obligatorische Massenchor stattfand.

Das schönste Zeichen der Solidarität und Wertschätzung erbrachten aber die Ersinger Vereine, 17 Vereine und Privatgruppen gaben sich die größte Mühe, um unter dem Motto: „Wie es früher war“ ihr bestes zu geben.

Das Fest klang am Montag mit einem bunten Abend aus, bei dem Künstler aus dem Showgeschäft ein herzerfrischendes Programm boten. Darunter auch das heute aus Funk und Fernsehen bestens bekannte Gesangsduo Marianne und Michael, die damals noch am Anfang ihrer großen Karriere standen. Die ganzen vier Tage verliefen bei schönstem Festwetter und ganzer Harmonie.

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